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Römisches Leben


14.03.2025 - Udo Tiedemann


Wir schreiben das Jahr 450 n. Chr.


"Weib, wir haben vorhin eine Einladung bekommen, die Villa Romana zu besuchen".

"Von wem kommt denn die Einladung?"

"steht nur drin - der Besitzer"

"Wir sind neugierig, also gehen wir hin!"

"Was soll ich bloß anziehen?"

"Nimm die neue Stola, steht Dir wirklich gut"


Pünktlich um Sieben Uhr Abends standen wir vor dem Eingangstor, bis in die Haarspitzen neugierig.

Die Villa sah schon von außen sehr imposant und riesig aus.



Wie ist es wohl innen?


Wir gingen durch den monumentalen Eingang (1) mit den drei Arkaden in den hufeisenförmigen Hof, das Atrium (2), wo uns ein Diener in Empfang nahm,



murmelte irgend etwas von "der Herr ist noch in einer Besprechung" und er habe die Aufgabe, uns herumzuführen.

Übrigens befindet sich hier auch die große Gästelatrine (3). Hier kann man es sich auf den Marmorsitzen bequem machen und eine gemeinsame Sitzung abhalten.



Ob wir was trinken möchten,? Gerne: Vino Rosso!


Wir machten uns auf den Weg!


Über einige Treppen gelangt man in den Vorraum des Adventus, das Vestibül (11), die hier gezeigten Mosaike stellen Begrüßngsszenen dar.



Von hier wurden wir in den zentralen Bereich, das rechteckige Peristyl (13)geleitet, mit einem Garten und einem Wasserbecken in der Mitte.



Uns wurde gesagt, dass die Mosaikszenen jeweils in Gehrichtung links und rechts um das Wasserbecken dargestellt sind.

Mal kurz nach links uns nach rechts - stimmt, ist wirklich so.


Rings um das Peristyl sind verschiedene Wohnkomplexe angeordnet, wurde uns erklärt.

Die Böden in diesen Räumen waren alle mit Mosaiken ausgelegt und jedes Mosaik erzählte eine andere Geschichte.


Die ersten Zimmer waren den Gästen vorbehalten (stand in der Einladung eigentlich was von Übernachtung - nöö!)


Wir konnten folgende Mosaike bewundern:

  • Hall of seasons (23)


    Diese Mosaiken stellen die vier Jahreszeiten dar!


  • Fischende Amorette (24)



  • die kleine Jagd (25)




Jedes der Gästezimmer hatte einen direkten Zugang zum Thermalkomplex und dem Palästra (Sporthalle), (15) das ist der linke Gang.

Die Mosaiken hier stellen den Circus Maximus in Rom dar, mit einem Wagenrennen. Wagenrennen waren im alten Rom mit der sportliche Renner.




Wir wurden in den östlichen Bereich geführt, hier befindet sich ein 65m langer Gang, (28) in dem man verschiedene Jagdszenen zu Lande und zu Wasser begutachten kann, die sog. große Jagd.






Und dann kommt man endlich zu den privaten Räumen des Hausherrn südlich des Peristyls.

Hier endlich wird wahr, was wir gerüchteweise schon gehört, aber nicht glauben wollten.

Bikini-Mädchen (30) beim Ballspiel, und - ein Raum weiter - die Verzückung der Tiere des Waldes durch Orpheus. (31)






Besuch macht hungrig!

Endlich erreichen wir das Triklinium, (36) den Speisesaal. Der Speisesaal ist verziert mit den Taten des Herkules. Hier finden normalerweise die Festessen statt, aber heute - gähnende Leere.




Es ging wieder zurück in den großen Gang und von dort zur großen Basilika, (43) die für repräsentative Zwecke genutzt wurde.




Noch ein Abstecher in den letzten privaten Bereich im Nordosten:

Hier konnten wie uns noch folgende Mosaikszenen anschauen:

Arion und der Delfin (37) und Odysseus in der Höhle des Polyphem. (44)






Ganz interessant waren auch noch die Mosaiken im Vesrtibül des kleinen Zirkus,

Wagenrennen von Kindern nicht nur für Kinder




Wars das?

Zum Schluss gab es von unserem Führer noch Nachilfe in Sachen Wasserversorgung.


Die Villa wird von zwei Aquädukten (47) mit Wasser versorgt



Das Abwasser aus den Thermalbädern sowie von den Abwasserrinnen "cloaca" der Latrinen wird in den Fluss geleitet

Und eines der bemerkenswertesten Mosaike der Thermen ist die Szene im Massageraum, wo ein Sklave einen Badendenen mit Öl massiert. (9)




Wir machten uns dann wieder auf den Heimweg.

"Sag mal, wer wohnt denn eigentlich da?"

"Keine Ahnung, erwähnt wurde es nicht"!


Die Villa verfiel im Laufe der Zeit und geriet in Vergessenheit, bis man 1881 mit den ersten Ausgrabungen begann und bis in die 1970er Jahre andauerten.

Danach fingen erste Restaurierungsmaßnahmen an, 2012 bekann die zweite Phase der Restaurierung, sodaß die Villa schließlich wieder für Öfentlichkeit geöffnet wurde.


Die Villa zeigt sich dem Besucher heute wie folgt:



1- Eingang 2 - Polygonaler Innenhof 3 - Große Latrine 4 - Aedicule der Venus

5 - Vorraum der Bäder 6 - Praefurnia 7 - Calidarium 8 - Tepidarium 9 - Halle der Gewerkschaften 10 - Frigidarium

11 - Vorraum des Adventus 12 - Tempel der Lares 13 - Peristyl 14 - Kleine Latrine 15 - Zirkushalle oder Fitnessstudio


16 - Vorraum der Domina 17 - Raum des normannischen Ofen 18 - Innenraum 19 - Küche 20 - Tanzhalle 21 - Sternenmosaikraum 22 - Verlorener Mosaikraum 23 - Hall of Seasons 24 - Halle der Fischer Amoren

25 - Diaeta der kleinen Jagd 26 - Mosaikraum mit Achtecken

27 - Mosaikraum mit Quadraten


28 - Korridor der großen Jagd 29 - Mosaikraum mit Paneelen

30 - Mädchen im Bikinizimmer 31 - Diaeta von Orpheus 32 - Hof 33 - Ovaler Peristyl 34 - Korridor zwischen Peristyle und Ovoid Portico 35 - Die Küche


36 - Triklinium 37 - Diaeta von Arion 38 - Atrium mit Arkade im Halbkreis 39 - Musiker und Schauspieler Kabine 40 - Vestibül des kleinen Zirkus 41 - Vorraum von Eros und Pan 42 - Cubicle Kinderjäger


43 - Die große Basilika 44 - Vestibül des Polyphem 45 - Obstkabine 46 - Erotische Szene in der Kabine 47 - Aquädukt + private Latrine


Und so eine Endeckungstour macht hungrig, und deshalb auf zum Mittagessen, nicht im Triklinium und auch ohne Herkules-Bilder, sondern in einer gemütlichen Trattoria in der Nähe:




Schön war's!






 





















 
 
 

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